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Projekt Rebberg: Teil 1 - wie man lernt Entscheidungen zu fällen

Entscheidungen zu treffen ist ein häufiges Thema im Coaching. Oft fällt dies besonders schwer. Darum möchte ich euch mit einer kurzen Geschichte aus meinem Alltag ein Beispiel an die Hand geben, wie ihr leichter Entscheidungen treffen könnt.


Seit meiner Abizeit habe ich von einem eigenen Rebberg geträumt. Träume sind Schäume, sagt man, aber irgendwie hat mich dieser Wunsch nie ganz losgelassen. Im Gegensatz zu meiner Erfahrung in "Pass auf was du dir wünschst" können wir unsere Träume und Gedanken natürlich auch in positive Ziele umwandeln. In Zeiten der Corona-Krise ist diese natürliche Kraft ein grosses Geschenk. Wein hat mich immer sehr interessiert und in diesem Jahr ist mir die Gelegenheit wie in den Schoss gefallen. Ich habe keinen eigenen Rebberg, aber ich habe die Möglichkeit bekommen, für ein Jahr den gesamten Zyklus eines Rebbergs zu begleiten und mitzuarbeiten - nur weil ich im richtigen Moment gesagt habe: JA! Ich würde sehr gerne helfen und mitwirken. Wie ich in meinem ersten Beitrag "Neues Wagen ist einfacher als ich dachte" geschrieben habe, ist 2020 mein Jahr - also los.


Als es dann soweit war, überreichte mein Lehrmeister mir am ersten Tag ein Dokument auf dem stand: "Für Sabrina, angehende Önologin". Für mich ein Zeichen der Wertschätzung, dass mein Angebot ernst genommen wird. Aber könnt ihr euch vorstellen, wie in dem Augenblick in mir die eigene Erwartungshaltung ins Unermessliche gestiegen ist, dass ich hier keinen Fehler machen darf, um das Vertrauen meines Gegenübers nicht zu enttäuschen?


Entscheidungen treffen
Entscheidungen treffen - welchen Trieb schneide ich ab.

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik dachte ich, super, dann laufe ich erstmal mit und schaue mir das Ganze an. Aber mein Lehrmeister vertraute mir diese Arbeit an einer ganzen Reihe sofort an und meinte nur: "Mach mal. Da kannst du eigentlich nichts falsch machen." Eigentlich...ich muss ja auch nur den richtigen Trieb aus 15 stehen lassen...



Wie treffe ich die richtige Entscheidung?

Wie kann ich in einem mir unbekannten Umfeld die richtige Entscheidung fällen? Wieviel Verantwortung kann ich tragen, wenn ich mich für den falschen Trieb entscheide und damit vielleicht den Ertrag dieser Reihe für dieses Jahr ins Wanken bringe? Traue ich es mir zu, eine Entscheidung zu treffen? All diese Fragen sind mir durch den Kopf geschwirrt, als ich vor den Rebstöcken stand und jeweils 10 bis 15 Triebe vor meinen Augen hatte.


Was auch immer ihr gerade entscheiden müsst - vielleicht geben euch die nächsten Punkte eine kleine Hilfestellung:


1. Die Möglichkeit etwas entscheiden zu können, ist ein Stück Freiheit

Mein Lehrmeister vertraut mir diesen Schritt an, also nehme ich ihn wahr als ein Stück Freiheit, entscheiden zu können und bedanke mich für diese Wertschätzung.


2. Was sind die Konsequenzen der verfügbaren Alternativen

Bei jedem Rebstock habe ich erneut hinterfragt, welcher Trieb wohl die meisten Vorteile oder Chancen auf einen guten und kräftigen Wuchs gibt. Welche Alternativen bringen welche Vorteile und welche Nachteile. Welche Risiken bin ich bereit zu übernehmen oder welche Triebe lasse ich vorerst lieber noch stehen.


3. Wer könnte ein guter Berater sein

Mein Vorgehen war letzendlich so, dass ich alle Triebe, die ich 100%ig ausschliessen konnte, abgeschnitten habe. Bei einigen war ich mutiger bei einigen weniger. Ich habe mich für einen kleinen Sicherheitsfallschirm entschieden und oft 4 Triebe stehen gelassen und danach meinen Lehrmeister als Berater herangezogen. Wir sind gemeinsam die Reihe durchgegangen und haben uns über Chancen und Risiken der Alternativen ausgetauscht. Die letztendliche Entscheidung hat er dann mir überlassen.


Ob meine Entscheidungen richtig waren, werden wir in den kommenden Monaten sehen. Aber ich habe mir alle zu dem Zeitpunkt verfügbaren Informationen eingeholt und somit sind die Chancen auf eine gute Entscheidung sehr viel höher. Ich bin bereit das noch bestehende Risiko einzugehen und die Verantwortung für meine Entscheidungen zu übernehmen.

Ganz besonders deshalb, da mein Lehrmeister mir am Ende unserer Arbeit noch den Satz mitgegeben hat, dass er diese Aufgabe nicht einfach jedem überlassen hätte.


Falls jemand unter euch Hilfe auf dem Weg zur Entscheidungsfindung braucht, bin ich natürlich auch in diesen Zeiten online für euch da! #stayathome und meldet euch einfach.


Bleibt gesund und bis bald

Eure Sabrina


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